Da wir mit Werbepartnern (z. B. Google) zusammenarbeiten, beachten Sie bitte vor Nutzung der Webseite folgende Details

Startseite » Bekannte Bauwerke in den Niederlanden: Deltawerke/Deltawerken

Deltawerke/Deltawerken - das ambitionierte Gesamtpaket zum Schutz gegen die Nordsee

Als Deltawerke (Deltawerken) bezeichnet man eine komplexes System an Bauten, welche man primär zum Schutz der Provinzen Zeeland, tlw. Südholland und tlw. Nordbrabant einrichtete. Das gesamte Projekt fand weltweit große Beachtung, es wird heute als eines der modernen Weltwunder bezeichnet. Die Gesamtheit besteht aus einigen Wehren und Dammsystemen (Sturmflutwehr Holländische Ijssel, Zandkreekdam, Veerse Gatdam, Grevelingendam, Volkerakdam, Haringvlietdam, Brouwersdam, Markiezaatskade, Oosterschelde-Sturmflutwehr, Oesterdam, Philipsdam, Bathse Spuisluis , Maeslant-Sturmflutwehr, Hartel-Sturmflutwehr, Krammerschleusen). Diese sollen das Land nachhaltig sichern, wobei man einige alte Dämme nach wie vor benötigte und sogar noch erhöhen musste (z. B. jene bei Walcheren, Schouwen, Goerree, längs des Rotterdamer Wasserwegs und Westerschelde). Einige Dämme wurden durch die Deltawerke zwar überflüssig, sie wurden jedoch erhalten (für den Fall der Fälle). Als eine Art Absicherung des neuen Deltawerks wurde sozusagen als Abschluss das Sturmwehr Maeslant realisiert. Hier kann mit zwei riesigen Toren im Westen sozusagen das System gegen mögliche Extremwasserpegel der Nordsee gesichert werden.

Neben der Sicherung des Landes gegen das Meer hatten diese Deltawerke noch andere Nutzen für das Land. Da war einmal die nachhaltige Sicherung der Süßwasserversorgung (weil die Grenze der Dämme weiter westwärts zu liegen kam und man mehr Flusswasser für die Süßwassergewinnung zur Verfügung hatte). Mit den Bauwerken wurden außerdem neue Fahrwege realisiert, wodurch sich die Verkehrsinfrastruktur z. B. in Zeeland verbesserte und man außerdem die Struktur der Wasserwege verbessern konnte.

Ungeachtet dessen waren die gesamten Maßnahmen natürlich auch erhebliche Eingriffe in die Natur. Daher wurden die Baumaßnahmen nicht immer nur positiv aufgenommen, nach wie vor gibt es kritische Stimmen, welche sich gerade um die Entwicklung der Natur z. B. durch nun trockengefallene Bereiche sorgen. Auf der anderen Seite brachten die Deltawerke aber mit Sicherheit erhebliche Impulse für die Sicherheit gegen Hochwasser und auch für die Wirtschaft der Region.

Historie

Als Initialzündung wird zwar das verherrende Hochwasser von 1953 bezeichnet. Tatsächlich befasste man sich in den Niederlanden aber schon seit 1937 mit dem Problem einer unzreichenden Absicherung des Landes gegen das Meer. Man kam damals zum Schluss, dass in dichtbebauten Regionen an den Mündungen von Rhein, Maas und Schelde kaum noch mehr Deiche infrage kommen.

Man rief die Delta-Kommission ins Leben, welche den Delta-Plan entwarf. Der kam 1950 zunächst mit Ideen zur Eindämmung der Flussmündungen an Westerschelde, Ooosterschelde, Haringvliet und Brouwershavens Gat.

1950 begann man mit Arbeiten an Brielse Gat und Botlek und machte so die Brielse Maas zu einem Süßwasserbecken (was der Süßwasserversorung des Raums Voorne zugute kam). So wollte man den Deltaplan Step für Step abarbeiten. Dazwischen kam die Hochwasserkatastrophe von 1953, welche klarmachte, dass man den Plan schnell und in großem Maßstab realisieren musste.

Knapp 20 Tage nach der Katastrophe kam die Deltakommisssion mit Empfehlungen für die Realsiserung des Deltaplans. 1959 wurde das Deltagesetz verabschiedet.

Schon 1958, also vor der Gesetzesverabschiedung, hatte man dabei das Ijssel Wehr in Betrieb genommen. Es war damals wichtig, um den wirtschaftlichen Motor des Landes, die Randstad, zu sichern. 1961 folgten die Dämme von Veerse Gat und Zandreek und damit auch die Gestaltung des heutigen Veerse Meer. 1971 wurde der Haringvlietdamm fertiggestellt, 1972 der Brouwersamm. Beim Haringvliet versucht man, so selten wie eben nötig die Wehre zu öffnen, um so wenig Salzwasser wie möglich einfließen zu lassen. Vielmehr dient das Vliet als Wehr für Wasser aus dem Rhein, um hier z. B. im Winter das Einfrieren des Flusses verhindern zu können. Es folgten weitere große Bauwerke, eines der größten war das Oosterscheldekering, den Abschluss machte sozusagen das Maeslant-Wehr.

 

» zum Seitenanfang » Inhalt A - Z » Deiche/Dämme/Sturmflutwehre in den Niederlanden » Startseite


 

Anzeigen