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Interessante Ziele in der Provinz Flevoland: IJsseloog - das Auge der IJssel

Das IJsseloog (IJssel Auge) wird als eine Art Insel im Ketelmeer (Provinz Flevoland, Gemeinde Dronten) bezeichnet. Tatsächlich ist es zunächt einmal ein ringförmiges Bauwerk, in welchem kontaminierter Schlamm aus dem Ketelmeer gelagert werden soll. Der wurde von der Ijssel zwischen 1950 bis 1990 ins Ketelmeer gebracht. Man wollte den Schlamm (der vor allem aus dem Rhein bzw. dessen Mündungsgebiet stammt) eigentlich loswerden oder irgendwie dekontaminieren, aber das war scheinbar unmöglich. Da man sich ohnehin Gedanken über eine Vertiefung der Verbindung des Ketelmeers zur IJsselmündung machen musste, musste man zwangsläufig über die Entsorgung des kontaminierten Schlamms reden.

Ergebnis war das IJjsseloog. Ziel der Errichtung des Auges war, wie gesagt, primär die Lagerung des Schlammes aus dem Ketelmeer. Der sollte hier dauerhaft lagern können ohne in das Grundwasser oder z. B. über die Dämme ins Ketelmeer zu gelangen. Der Boden wurde mit Lehm verdichtet, die Außenwände mit Folie abgedichtet. Er wurde in die Mitte des Sees gebaut, um jeden Einspruch von Anwohnern oder Bauern zu vermeiden. Mit dem Bau des Depots wurde 1996 begonnen, 1999 war das Depot fertig. Es kann immerhin 20 bis 23 Mio.m³ Schlamm aufnehmen. Das sollte fürs Ketelmeer reichen (geschätzte 15 Mio. m³), zudem plante man, hier auch weiteren Schlamm aufzunehmen. Dazu wurde ein eigener Hafen für die Anlieferung kontaminierter Schlämme aus anderen Regionen angelegt.

Das IJsseloog ist, alles in allem, ein wunderlicher Ort. Im Grund sprechen wir hier von nicht mehr und nicht weniger als einer Giftmülldeponie. Besuchen darf man sie natürlich nicht, es ist auch noch nicht klar, bis wann sie einmal voll sein soll. Das Interessante daran: auf dem Grünstreifen rund um die Deponie hat sich schon früh eine beachtliche Flora und Fauna entwickelt, die hier auch ganz gut leben konnte bis im Winter (als das Ketelmeer zugefroren war) Füchse vom Festland über das Eis zum Ijsseloog kamen und in relativ kurzer Zeit ganze Kolonie von Gänsen und Vögeln zerstörten.

Scheinbar kann das funktionieren und damit könnte auch die Planung für das Ijsseloog aufgehen. Der Grundgedanke ist simpel: das Auge wird gefüllt, dann soll die Natur ihren Lauf nehmen dürfen. Der nicht kontaminierte Schlamm soll abgeschöpft werden und z. B. für die Schaffung des Naturreservats Ijssel Estuary verwendet werden. Das Auge selbst soll danach wohl mit Sand und Lehm versiegelt werden, aus der neuen Insel soll eine Art Natur- und Freizeitziel weden. Im Osten des Auges wurden im Zuge der Arbeiten schon zwei Inseln als Natur- und Erholungsgebiete angelegt: Hanzeplatt und Schokkerbank. Man darf gespannt sein. Tatsächlich ist das Ende der Befüllung noch nicht absehbar, 2017 wurde die Nutzung als Deponie verlängert.

 

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